Test des CAP2600 – mit Halogen-Leuchtmitteln sowie messerscharfem und superhellem LED-Licht

Das von uns verwendete und getestete Gerät ist von der Firma Capelec. Ein französischer Hersteller, den wir bei einem Messebesuch kennengelernt haben. Es handelt sich um ein kamerabasiertes System (Modell CAP2600) mit Bediendisplay, welches mehr Möglichkeiten und eine höhere Genauigkeit bietet als rein optische, analoge Geräte – wie wir sie sonst in Werkstätten und bei Hauptuntersuchungen sehen. Das CAP2600 ist diesen technisch nicht nur auf den ersten Blick weit überlegen. Insbesondere die laterale, also horizontale links-rechts-Messung ist, dank einer exakten Laser-gestützten Ausrichtung, erheblich präziser. Alle von uns getesteten Fahrzeuge hatten deutliche links oder rechts-Abweichungen – obwohl sie regelmäßig sowohl den TÜV als auch Vertragswerkstätten besuchen.

Anders als bei den optischen Geräten, bei denen subjektiv die Abweichung vom Soll erfasst wird, ermöglicht dieses digitale, kamerabasierte Messgeräte eine exaktere Scheinwerfer-Justage und kann auch das „iO“-Ergebnis protokollieren. Das CAP2600-Einstellgerät wird mit einer Genauigkeit von +/- 0,2 % angegeben.

Es kann sowohl jede einzelne Lampe (Abblend-, Fern- oder Nebellampe) getestet werden, als auch ein kompletter Prüfablauf für alle Lichter samt Protokollierung durchgeführt werden.

Wie läuft eine Messung mit dem CAP 2600 ab?

• Das Fahrzeug wird auf der Arbeitsfläche abgestellt.
• Die Höheneinstellung der Scheinwerfer wird auf die Neutralstellung (unbeladen) gestellt.

• Zu Beginn platziert man das Einstellgerät mittig vor dem Fahrzeug.

• Nun fährt man das CAP2600 vor einen der Scheinwerfer. Beim Verschieben kann mit dem Laser kontrolliert werden, ob der Winkel zum Fahrzeug korrekt ist, und die beiden Fixpunkte immer noch angestrahlt werden. Falls notwendig, wird das Einstellgerät so gedreht, dass wieder beide Punkte von der Laserlinie getroffen werden.
  Das Einstellgerät kann auch fest auf einer Schiene montiert sein. Dies erleichtert die Handhabung nochmal. In diesem Fall müsste aber sicherlich trotzdem dieser Ausgleich gemacht werden, da das Auto nur in den seltensten Fällen perfekt positioniert ist.
• Jetzt kann entweder ein einzelner Prüfvorgang (Abblend-, Fern- oder Nebellicht) – oder der komplette Prüfdurchlauf gestartet werden.
• Durch die elektronische Positionierungshilfe wird man im ersten Schritt auf die genaue Position des Geräts vor dem Scheinwerfer geführt. Das System „sucht“ den hellsten Punkt und leitet den Nutzer entsprechend an.

Unser Test des CAP2600

Bei unseren Tests haben wir nur die Einzelfunktionen genutzt – nicht den kompletten Durchlauf und auch nicht die Funktionen zur automatischen Übertragung der Daten. Hier bietet das Gerät gerade für eine hohe Anzahl an zu testenden bzw. einzustellenden Fahrzeugen einige gute Features, um die Ergebnisse sicher zu verarbeiten und belastbar zu archivieren.

Unser Haupttest fand parallel zu einem LED-Umbau statt. Wir wollten wissen, wie genau unsere übliche klebebandbasierte Methode ist. Außerdem hat uns interessiert, ob eine Steigerung des Lichtstroms von Halogen zu LED messbar ist – und wie groß dieser Unterschied genau ist.

Vor dem Umbau haben wir mit dem Einstellgerät das Abblendlicht „perfekt“ eingestellt, die Messwerte notiert und anschließend die Lichtkanten wie immer mit Klebeband an einer Wand markiert. Danach haben wir eine LED im Abblendlicht eingebaut und mit unserer üblichen Methode das Licht horizontal und vertikal an unserer Klebeband-Markierung ausgerichtet. Schließlich setzten wir wieder das Profi-Gerät an und führten eine Messung durch. Die verbliebenen Abweichungen der horizontalen und vertikalen Ausrichtung des Leuchtmittels waren mit bloßem Auge nicht sichtbar. Die Kamera und die Software des CAP2600 identifizieren jedoch anhand kleinster Helligkeitsunterschiede noch kleinere Abweichungen von der idealen Position der Lichtkanten.

Nach der Scheinwerfer-Justage am Klebeband blieb für die Feinjustage mit dem Profi-Einstellgerät nur noch eine Abweichung von kleiner / gleich 0,3 %. Dies ist im Bereich der Streuung und auf jeden Fall genau genug für die nächste Hauptuntersuchung. Wie immer: vorausgesetzt, die Scheinwerfer waren zuvor korrekt eingestellt.

Das Ergebnis bestätigt, dass unsere Vorgehensweise für den LED-Umbau absolut ausreichend und hinreichend genau ist. Es freut uns, dass wir unsere Methode weiterhin mit gutem Gewissen empfehlen können.

Der Knaller war allerdings etwas anderes: Die Lichtstrommessung mit den Standard-Halogen-H7-Birnen ergab 53-60 Lux. Die Messung mit den H7-LEDs glatt das doppelte: 114-118 Lux! Die verbauten LEDs haben also das Versprechen auf der Packung gehalten.

Dies war das erste Mal, dass wir etwas „schwarz auf weiß in der Hand“ hatten: nachgerüstetes LED-Licht im Auto ist also nicht nur weißer und sieht nicht einfach nur heller aus, die Lichtmenge verdoppelt sich bei der Nutzung von LED-Leuchtmitteln im Gegensatz zu Halogen.

Eine Messung mit einem Xenon-Scheinwerfer hat übrigens ebenfalls 115 Lux ergeben.

Auch wenn Antworten zur Bedienung des Lichts Fahrzeug-spezifisch sind, konnten wir in diesem FAQ viele hilfreiche Infos sammeln.

Um in Deutschland, mit den vielen Regeln und dem TÜV, auch wirklich genau Bescheid zu wissen, haben wir diesen FAQ-Bereich erstellt. Hier beantworten wir – ohne Rechtsverbindlichkeit – alle relevante Fragen zu was erlaubt ist und was verpflichtend ist.

Nützliches Zubehör für Dein Auto:

Ladegerät

Immer eine volle Batterie vor jeder Fahrt – egal wie lange das Fahrzeug gestanden hat. Mit dem Comfort-Adapter von CTEK eine komfortable Sache (es ist ein Set aus Ladegerät, Adapter und Verlängerung zur dauerhaften, bequemen Verwendung verlinkt).

Motoröl

Wir empfehlen aufgrund eigener guter Erfahrungen das in Deutschland hergestellte, vollsynthetische Motoröl von Liqui Moly. Es ist in den Varianten Top Tec 4200 / 4300 ... für alle gängigen Fahrzeuge erhältlich. Bitte prüfe welche Ölsorte genau für Dien Fahrzeug freigegeben ist (also der Hersteller-Spezifikation entspricht). Beispielshaft ist hier ein Öl für (u.a.) VW-Motoren verlinkt.

(Die Spezifikation VW 504 00 ist derzeit die gängigste Motoröl-Norm für Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns. Sie wurde für Autos mit Benzinmotoren eingeführt. Die entsprechende Norm für Dieselfahrzeuge ist die VW 507 00. Die richtige Norm für ein Fahrzeug lässt sich dem Handbuch entnehmen. Die VW Norm 507 00 gilt auch für Dieselfahrzeuge der Tochterunternehmen Audi, Skoda und Seat)

Nützliche Informationen rund um die Beleuchtung Deines Autos:

Wichtige Hinweise:
Xenon-Brenner nicht selbst wechseln!

Der Austausch darf nur von autorisiertem Personal durchgeführt werden! Hierzu ist spezielle Schutzausrüstung erforderlich, da Teile unter Hochspannung stehen! Es besteht ansonsten Lebensgefahr!
Auch wenn der Austausch nach wenigen Handgriffen aussieht, lasst es einen Fachmann / eine Fachfrau machen, denn die kennen sich mit dieser Hochspannung aus.

Wir raten ausdrücklich davon ab diesen Umbau selbst durchzuführen!

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BIRNEN-TYP.DE wünscht allen eine allzeit gute Fahrt!